WoW WotLK Classic: Warteschlangen und volle Server - so reagiert Blizzard

Sogar die Polizei schaltete sich in den Kampf gegen Arthas ein.

Auf diversen Servern von WoW: Wrath of the Lich King Classic leiden Spieler seit dem Release des Pre-Patches unter den langen Warteschlangen. In der letzten Nacht sind Entwickler von Blizzard in die Diskussion eingestiegen und wir verraten euch, was Brian Birmingham und Co. zu sagen hatten.

Gestern erst hatten wir in einer Kolumne die aktuelle Situation auf diversen Servern von WoW: Wrath of the Lich King Classic thematisiert: Der Pre-Patch brachte unzählige (neue) Spieler nach Azeroth (zurück), wodurch es auf vielen der stark bevölkerten Realms zu enorm langen Warteschlangen kommt.

Wie reagiert Blizzard auf die aktuelle Situation?

Über eine erste Reaktion der Entwickler hatten wir bereits berichtet: Für die stark besuchten Server Benediction, Grobbulus, Faerlina, Mankrik, Pagle und Whitemane wurden Transfer-Blockaden hochgezogen. Gestern Abend, am 07. September 2022, äußerte sich erstmals Classic-Lead Brian Birmingham via Twitter zu einigen Tweets aus der Community (via WoWHead). Hier seine Aussagen:

  • Weitere Layer würden auf den Servern das Problem nicht lösen. Diese werden bei Bedarf dynamisch auf- oder abgebaut, um die Spielerdichte in einem bestimmten Gebiet verringern.
  • Die Obergrenze an Spielern, die auf einen Server dürfen, wird jedoch nicht von der Zahl der Layer beeinflusst. Hier spielen andere Faktoren eine Rolle, etwa das Auktionshaus, globale Chat-Kanäle oder die Zahl der Verbindungen, die das System insgesamt verarbeiten kann. Diese Flaschenhälse lassen sich nicht einfach aus der Gleichung nehmen.
  • Aktuelle Classic-Server sind, was die Population angeht, fünfmal so groß wie die Realms in 2005. Wenn jeder, der derzeit in Warteschlangen sitzt, auf einen neuen Realm wechseln würde, dann wäre dieser ebenfalls sofort überfüllt.

In einer Diskussion im Community-Council-Bereich des offiziellen WoW-Forums meldete sich vor wenigen Stunden dann noch Game Producer Aggrend in einem sehr umfangreichen Post zu Wort. Hier seine wichtigsten Statements:

  • Der Entwickler entschuldigt sich bei den Betroffenen für die aktuell frustrierende Situation. Er versichert, dass das Thema derzeit ganz oben auf der ToDo-Liste des Classic-Teams steht.
  • In den Foren, auf Reddit, Twitter und Co. häufen sich derzeit Fehlinformationen und Missverständnisse, daher macht Aggrend jetzt den Erklärbär, um diverse Dinge richtigzustellen.
  • Eine Maßnahme, die bereits getroffen wurde: Auf den betroffenen Mega-Servern aus EU und US ist es nicht mehr möglich, neue Charaktere zu erstellen oder dorthin zu transferieren. Auf die Art verweigert man Classic-Neulingen und Rückkehrern zwar die Möglichkeit, mit Freunden auf diesen Servern zusammenzuspielen, doch ist die Situation einfach zu kritisch, um auf diese Restriktionen zu verzichten.
  • In der letzten Zeit haben zahlreiche Spieler die kostenlosen Transfermöglichkeiten genutzt, um auf Sulfuras-US und Mograine-EU neu durchzustarten (alleine auf Sulfuras sollen 40.000 Charaktere gelandet sein). Beide Server besitzen dadurch eine gesunde Bevölkerung, die zur Peak-Zeit fast an dem Status "Voll" kratzt. Noch bevor es auch dort zu Warteschlangen kommen kann, werden die kostenlosen Transfers zu diesen Servern deaktiviert. Wer auf einen vollen, aber nicht zu vollen Realm wechseln will, sollte das also zeitnah machen.
  • Für die Mega-Server Benediction, Faerlina und Grobbulus wird ein neuer Ziel-Server bereitgestellt: Eranikus. Wenn auch nur ein Teil der Leute, die in den Warteschlangen festhängt, diese Option nutzt, wird Eranikus ebenfalls zeitnah ein voller Server.
  • Was viele Spieler falsch einschätzen: Auch viele der Server, die keine Mega-Server mit langen Warteschlangen sind, haben eine Bevölkerung, die deutlich größer ausfällt, als es bei den Servern aus dem Jahr 2008 der Fall war. Everlook ist dreimal so groß wie die Server damals, Razorfen zweimal so groß. Auf diesen Servern, die bisher fast ohne Warteschlangen auskommen, sind zur Peak-Zeit teils 10.000+ Charaktere gleichzeitig online.

In einem zweiten Post legte Aggrend dann noch einmal nach:

  • Blizzard möchte mit den kostenlosen Charaktertransfer-Optionen in erster Linie die Spieler ansprechen, die noch nicht fest sozial auf einem Massenserver verwurzelt sind. Es gibt unzählige Posts im Forum, in denen Rückkehrer fragen, welchen Realm die Community empfehlen könnte, um neu einzusteigen. Immer wieder gibt es dann Antworten wie "Benediction". Diesen Leuten muss man andere Optionen aufzeigen, die genauso gut sind, vielleicht sogar besser (weil keine Warteschlangen).
  • Immer wieder lesen die Entwickler zudem von Hobby-Server-Ingenieuren, die fordern: Fügt halt mehr Hardware hinzu. Blöd ist jedoch: Die Technologie, die notwendig wäre, um mehr Spieler auf die Server zu lassen, existiert derzeit nicht. Man arbeitet bereits am Limit von dem, was möglich ist. Auch in Hinblick auf Optimierung gibt's keine Luft nach oben mehr.
  • Zum Launch von WoW Classic musste man mit einem Spieleransturm klarkommen, der weit über den kühnsten Erwartungen lag. Nach den jüngsten Maßnahmen (Server wurden offline genommen, Neustart-Server wurden gegründet) hat man jedoch die richtige Zahl an Servern, um allen Classic-Fans eine Heimat bieten zu können, ohne dass sich auch nur ein Realm leer anfühlt.

Und dann kam es sogar noch zu einem dritten Post von Aggrend, vor etwa drei Stunden:

  • Blizzard arbeitet derzeit an Lösungsoptionen, um nicht nur die allgemeine Population eines Server zu vergrößern oder zu verkleinern, sondern dabei auch die Fraktions-Balance zu verbessern. Mit einfachen kostenlosen Servertransfer-Angeboten lässt sich das nämlich nur schwer verwirklichen. Vor einigen Wochen gab es dazu auch ein Zoom-Meeting mit dem Community Council. Eine der Optionen, über die derzeit nachgedacht wird, könnte wirkungsvoll sein. Die Implementierung würde jedoch einige Zeit dauern.
  • Die Neustart-Server sind eine ganz eigene Herausforderung. Blizzard rechnet damit, dass die aktuell sehr hohen Anmeldezahlen dort recht schnell fallen werden, weil viele Spieler irgendwann zu ihren alten Charakteren und Gilden auf den etablierten Classic-Servern zurückkehren werden. Bei zwei Neustart-PvP-Servern könnte es zudem schnell zu einem Horde- und einem Allianz-Server kommen, mit einseitiger Fraktions-Balance. Einfach weitere Neustart-Server bereitstellen, könnte also nach hinten losgehen.
  • Dazu kommt, dass zum Beispiel Skyfury zwar Warteschlangen hat, jedoch sind diese Warteschlangen lange nicht so lang wie die Warteschlange von zum Beispiel Benediction. Alleine mit den Wartenden von Benediction könnte man einen komplett neuen Server nicht nur vollmachen, dieser hätte dann ebenfalls Warteschlangen. Packt man hingegen die Wartenden von Skyfury auf einen frisch erstellten Realm, würde dieser nur recht gut gefüllt sein. Langfristig würden beide Server (also Skyfury sowie der neue Realm) diese Umzugsmaßnahme wohl nicht überleben.
  • Serverfusionen bilden eine Grenze, die Blizzard lieber nicht überschreiten möchte. Aufgrund des riskanten Prozesses, der hinter so einer Fusion steckt, aber auch, weil man ab dem Punkt nicht mehr zurückgehen kann, und es wäre dann nur noch ein kurzer Weg zu den modernen Serverstrukturen aus Retail.

Quelle: Buffed

 

 

 

 

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